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MT-F: Bohrungsverwaltung für Tebis

Kunden:

moldware GmbH, St. Wendel

Tebis AG, Planegg

Zeitraum:

März 1999 - Januar 2000

Technologien:

Fräsbearbeitung, Tebis, Formenbau, Hochgeschwindigkeitsfräsen, Catia V4

Das Projekt

Entwicklung einer Feature-basierten Bohrungsverwaltung auf der Plattform Catia V4. Ziel ist es, Bohrungen gleich bei der Konstruktion so anzulegen, dass sie danach ohne weitere Bearbeitung für Tebis ausgelesen werden können. Tebis nutzt die so erhaltenen Daten, eine hoch optimierte Fräsbearbeitung zu programmieren.

Idee & Ansatz

Fräsmaschine beim bohren

Im Bereich der CAD-basierten Konstruktion werden häufig standardisierte Bibliothekselemente (Features) für einfache, sich wiederholende Geometrien verwandt.

Gleichzeitig wird im CAM Bereich die zu bearbeitende Geometrie unabhängig davon nach solchen Grundelementen abgesucht, um standardisierte und optimierte Bearbeitungsfolgen anwenden zu können.

Ziel von MT-F ist es, beide Arbeitsschritte zu vereinen und so die Prozesssicherheit zu erhöhen und gleichzeitig den Bearbeitungsaufwand zu reduzieren.

Die Projektteilnehmer

Initiator des Projekts war die Tebis AG, Planegg. Hauptgeschäftsfeld der Tebis AG ist Entwicklung und Vertrieb einer führenden CAM Lösung.

Zweiter Partner war die moldware GmbH, St. Wendel. moldware ist für Qualitätssicherung, Vertrieb und Wartung verantwortlich.

Zahlreiche vergleichende Untersuchungen zu Benutzerführung wurden von Andreas Weyand im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Fachhochschule Trier durchgeführt.

Die Software selbst wurde im eigenen Haus programmiert.

Die Implementierung

Das Projekt wurde etwa zeitgleich zum Kalenderjahr 1999 durchgeführt und kam als Produkt Januar 2000 zur Auslieferung. Obwohl zu dieser Zeit bereits erste Versionen von CATIA V5 zur Verfügung standen, waren diese Version weder verbreitet, noch standen leistungsfähige Programmierschnittstellen zur Verfügung. Das gesamte Projekt wurde daher komplett an V4 angepasst.

Umfangreichen Vorversuche ergaben, dass sorgfältig auf den Verwendungszweck abgestimmte Bibliothekselemente eine günstig darstellbare wie einfach zu bedienende Lösung sind. Das in CATIA bereits vorhandenen "Feature Based Design" wurde gemieden, um die Lizenzkosten für Kunden gering zu halten. Dennoch lassen sich die Elemente intuitiv und mit wenigen klicks einsetzen.

Um die einfache Anwendung zu ermöglichen, wurde zusätzlich ein neues Dialogfeld entworfen, das die numerische Eingabe der Schlüsselparameter der Features erlaubt. Aus lizenzrechtlichen Gründen konnte dafür kein CATIA-internes Dialogfeld verwandt werden, stattdessen kommt ein unabhängiges Hilfsprogramm zum Einsatz.

Nachdem die Software auf SGI IRIX entwickelt wurde, konnte sie mit nur wenigen Zeilen Änderung auf IBM AIX portiert werden.


Bedienung & Erfahrungen

MT-F wird aus dem Menü heraus gestartet. Für jeden Feature-Typ ist ein eigener Menüpunkt vorhanden. Danach können Position und Parameter mit den CATIA-üblichen Verfahren vergeben werden.

Sonderkenntnisse sind nicht erforderlich, damit entfallen Schulungen.

Anbringen eines MT-F Features in CATIA.

Die gesamte Bedienung von MT-F ist intuitiv und effektiv und kann die Verwendung von normalen Bibliothekselementen übertreffen. Das systemeigene "Feature Based Design" (FBD) erreicht eine vergleichbare Produktivität; MT-F kann jedoch in vielen Einsatzbereichen die kostspielige FBD-Lizenz ersetzen.

Die anschliessende Verwendung der Daten in der TEBIS CAM Software reduziert die Bearbeitungszeit zur Fräsprogrammerstellung wie erwartet erheblich, die Erwartungen des Auftraggebers wurden zur vollsten Zufriedenheit erfüllt.