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Zulassung von Flugzeugen

Banjo im Windenstart
Foto: Herbert Zimmermann

Auf der Hauptversammlung des DULSV im August 2008 habe ich versprochen, an der Entmystifizierung des Zulassungsprozesses von Flugzeugen, insbesondere von UL-Segelflugzeugen, zu arbeiten. Es liegen erste Ergebnisse vor.

Bauvorschriften

Im Bereich der Segelfliegerei in Deutschland kommen vor Allem drei Bauvorschriften in Frage: die LFG, die LTF-UL und die CS-22. Welche Bauvorschrift anzuwenden ist hängt von der Art des Flugzeugs ab (Motor, Gewicht, Klafterbelastung, etc.). Manche Flugzeuge können nach mehreren Vorschriften zugelassen werden (mit entsprechenden Konsequenzen für die erforderliche Pilotenlizenz). All diese Bauvorschriften sind öffentlich einsehbar und können herunter geladen werden:

Diese Bauvorschriften stellen die Mindestforderungen dar. In manchen Fällen, z.B. für "motorseglerähnliche ULs", werden regelmässig von den Prüfstellen Zusatzforderungen erhoben. Gleichzeitig kann von den Bauvorschriften in begründeten Einzelfällen abgewichen werden, wenn z.B. eine Forderung nicht sinnvoll auf ein Projekt anwendbar ist und die Sicherheit nachweisbar nicht beeinträchtigt wird.

Berechnungen

Für Einsteiger ist die Art und Weise wie Flugzeuge in der Konstruktion und für die Zulassung berechnet werden immer wieder verwirrend bis ernüchternd. Hier soll eine Hilfestellung für die gegeben werden, die mit der Berechnung erst anfangen oder einfach eine Antwort auf die Frage suchen: "Ich habe da einen Flieger in XY gesehen, kann ich den auch bei uns zulassen?".

Rechenbuch

Da sich die ganzen Berechnungen ohnehin bei jedem Flugzeugtyp immer wieder ähneln, habe ich diese Berechnungen in einem Gnumeric-Rechenbuch zusammengestellt:

Rechenblatt
um herunterladen des Rechenbuchs das Bild anklicken

Das Rechenbuch enthält eine Seite für Kenndaten und physikalische Grössen sowie ein Blatt für jeden Abschnitt der Zulassungbedingungen.

Die einzelnen Paragrafen sind nacheinander aufgeführt, so wie man sie in den Zulassungsvorschriften findet. Viele Paragrafen sind leer, dort gibt es nichts zu berechnen. Bemerkenswerterweise ist die Numerierung der Paragrafen in allen Vorschriften exakt identisch.

Anleitung

  1. Alle Seiten des Rechenbuchs durchgehen und in den orangenen Zeilen die Werte für das zu untersuchende Flugzeug eintragen. An die Felder ganz links sind jeweils Kommentare angehängt die Hinweise geben.
  2. Zu welcher Zulassungsvorschift der Flieger passt kann nun auf der Seite für Abschnitt A abgelesen werden. Enthalten alle Felder in der Spalte "OK" ein "ja", kann das Gerät von der Bauart her mit dieser Vorschrift zugelassen werden.
  3. Die Seiten erneut durchgehen und die Aufmerksamkeit den grünen Zeilen widmen. In jeder Zeile muss ein Wert so angegeben werden, dass dahinter ein "ja" erscheint. In der Regel ist das ein Wert grösser oder gleich dem Wert in der Zeile darüber. Verschiedene Zulassungsvorschriften können verschiedene Werte erfordern.
  4. Nun die Seiten ein Drittes mal duchgehen: Die in der Flugerprobung nachzuweisenden Werte können in den blauen Zeilen abgelesen werden, die Zahlen für die Belastungsprüfung sind in den violetten Zeilen enthalten.

Vorsicht

Das Rechenbuch ist zur Zeit ziemlich unvollständig und deckt nur vielleicht 30% der Vorschriften ab.

Auch wenn nach dem Rechenbuch alles gut aussieht ist noch lange nicht sicher, dass die Zahlen korrekt berechnet oder für die Zulassung ausreichend sind. Sie sind nur ein guter Anhaltspunkt.

Gewährleistung für irgendwelche Ansprüche gibt's natürlich sowieso nicht. Diese Webseite ist hilfreich oder eben nicht.

 

Swift im Abendrot
Foto: Christoph Bayer

Stand der Dinge

16.08.2009:

Bauvorschriften sind nun lokal gespeichert, da sich die Links bei DULV und DULSV offensichtlich öfters ändern. Bemerkungen zu den Zusätzen dazu.

13.02.2009:

Abschnitt mit den Links zu den Bauvorschriften hinzugefügt.

10.02.2009: Erste Ergebnisse

Erstellung dieser Webseite, Rechenbuch "Zulassungsberechnung" Version 0.1.